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Günter Schote   14.11.2016  babyblaue Seiten Überraschung #1: Neuschwanstein veröffentlichen 38 Jahre nach „Battlement“ ein neues Album. Ok, „Neuschwanstein“ muss man mal eben in Anführungszeichen setzen, da von der Battlement-Besetzung lediglich Keyboarder Thomas Neuroth an Board ist. Aber wenn dieser ein neues Album in eine heute recht aktive Progressive-Rock-Szene hinein veröffentlicht, dann ist es selbstverständlich sinnvoll, dies unter einem Namen zu tun, der zumindest etwas Interesse weckt. „Battlement“ ist für mich bis heute ein zeitloser Klassiker, so dass ich sehr gespannt bin, was mich auf „Fine Art“ erwartet. Überraschung #2: „Fine Art“ ist ein Instrumentalalbum. Wenn ich an Songs wie „Intruder & the Punishment“ oder „Beyond the Buggle“ denke, dann kommt mir als erstes der Gesang, der tolle, in den Sinn. Sänger Frederic Joos war sicherlich einer der Gründe, weshalb „Battlement“ ein Klassiker wurde. Nun gibt’s Neuschwanstein also stimmlos... Überraschung #3: ...aber nicht sinnlos, denn das Album ist gut! Überraschend gut, um ehrlich zu sein. Die Spannung war durchaus groß, als ich die CD einlegte und „Play“ drückte. Aber nach exakt einer Sekunden war klar: das soll nach den klassischen Neuschwanstein klingen und genau danach klingt es. Neuschwanstein, ein Leben lang. Das Booklet ist optisch nett gestaltet, doch leider recht arm an Information. Die Zuordnung der Instrumente zu den namentlich erwähnten Musikern muss man sich aus dem WWW zusammensuchen. Drei Stücke sind adaptierte Klassiker (s.o.), die sich jedoch nahtlos in das Album einfügen. Wenn man die Musik mit dem Adjektiv „romantisch“ umschreibt, zielt man grundsätzlich in die richtige Richtung. Jedoch gibt es auch Momente, in denen es die Damen und Herren um Neuroth überraschend krachen lassen. „Romantisch“, will heißen, Akustikgitarren, verträumte Melodien und ein warmer Klang. Ich zahl dann mal ins Phrasenschwein ein. Die ebenfalls guten und genau so alten Rousseau fielen mir beim Hören mal wieder ein, falls dies dem einen oder anderen real Progger noch etwas sagt. Wer also dem klassischen Progressive Rock zugeneigt ist und die Perlen der späten 70er/frühen 80er kennt und zu schätzen weiß, wird in „Fine Art“ die gelungene Wiedergeburt einer alten Szene-Größe erleben. Ich spinne jetzt mal und hoffe, dass dieses Album nur der Startschuss zu einer Renaissance der Band ist und der nächste Schritt mit dem einen oder anderen alten Weggefährten stattfindet, allen voran Frederic Joos. „Fine Art“ gibt es als CD und, wie es sich gehört, als 140gr LP im FOC, auf dem jedoch der Song „The Distributor“ fehlt.